Singapurs hilfreiche Drohnen – und mehr

Wer abends in den Gardens by the Bay in Singapur spaziert, kann die Mischung aus magischem Lichtspiel und tropischer Pflanzenwelt genießen. Man mag sich über solche Inszenierungen mockieren, mir haben sie gefallen.

Niemand muss Angst haben, ob hinter dem Marina Bay Sands-Hotel Killerdrohnen auftauchen und gnadenlos ihre Ziele in Schützengräben oder zwischen Häusern verfolgen. Denn Drohnen sind hier hilfreiche Gesellen, berichtet die lokale Zeitung Straits Times (S.T.). Sie werden z.B. bei der Pflege der Gärten eingesetzt. Sie können hohe tropische Bäume säubern und in den Kronen bewässern, wo unsereins nicht hinkommt.

Drones clean the Supertrees, water and fertilise plants at Gardens by the Bay. Straits Times, 7.4.2024

Die Offenheit für Technologie und innovative Lösungen sind im Stadtstaat Singapur weit verbreitet. Das trifft auf große Zustimmung der überwiegend chinesisch-stämmigen Bevölkerung.

Aber Singapur ist mehr als das steril-sanierte Banker-Paradies, als das es sich stolz präsentiert. Und es hat eine längere Geschichte, als die seit der Ankunft von Stamford Raffles 1819, nachdem Plätze und Straßen benannt sind, ja sogar das luxuriöseste Hotel am Platz (hier mit dem Protagonisten dieses Blogs im Juli 1979).

Berühmt-berüchtigt sind die Strafen für „Littering“ – mit 300 S$ waren sie z.B. 2019 deutlich reduziert gegenüber den 500 S$ von 1979 (von Inflationsbereinigung ganz abgesehen; „Urination“ kostet erstaunlicherweise nur die Hälfte).

Singapur: Wandel als Staatsräson. Reiners.blog, 27.11.2017

A Little Bit of India – in Singapur. Reiners.blog, 11.4.2021

Singapur ist multikulturell, das hat sich herum gesprochen. Aber es ist auch ein Zentrum für Kultur mit einer Vielzahl von Kunstmuseen und solchen zur Geschichte der Stadt und der Region. Zwei habe ich bei mehreren Aufenthalten in den vergangenen Jahren besucht und kann sie empfehlen: das Asian Civilisations Museum (1, Empress Place) am Bogen des Singapore Rivers und das National History Museum of Singapore am Fuß von Fort Canning.

Frühere Dienstwohnung von Sir Stamford Raffles auf dem Hügel von Fort Canning

Webseite des National Museums of Singapore

Es zeigt die Geschichte des Inselstaates von der Zeit des Königreiches Sri Vijaya (in unserem Hochmittelalter) bis zur japanischen Besatzung 1942. Singapur wurde am 8.12.1941, simultan zu Pearl Harbour bombardiert und bis Januar 1942 erobert.

Singapur im Zweiten Weltkrieg, eine solche Vorstellung will gar nicht in den Kopf angesichts des makellosen Zustandes heute. Aber es gibt Kriegsgräber, Markierungen und Erinnerungsplaketten japanischer Untaten, und noch heute werden ab und an Weltkriegsbomben bei Ausschachtungen gefunden, die entschärft werden müssen.

Für die Schüler unter der Kuppel des Museumsgebäudes – und für den Besucher Singapurs – gibt es eine Menge zu lernen. Und ich warte auf die erste Werbung für die Karcher-Gartendrohne, mit der ich mein Glasvordach vom Sahara-Staub befreien kann.

2 Gedanken zu “Singapurs hilfreiche Drohnen – und mehr

  1. Die Putzdrohne kannst du gleich bei mir vorbeischicken.😂

    Ich hätte auch Interesse an einer Blumengießdrohne, die nur genau die Pflanzen gießt, aber nicht alles nass macht.

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    1. Hmm, zum Blumengießen könnte man den Rasenroboter umprogrammieren. Der müsste sich dann mit der Drohne abstimmen. Im Idealfall musst du gar nicht Zuhause sein😉

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