Die Welt zu unseren Füßen

Wir brauchen keine Spähballons, Google Earth erledigt das am Schreibtisch. Ich habe einen virtuellen Flug über Indien gemacht. Im chaotischen Verkehr indischer Städte sind wir froh, wenn der Rikshaw-Fahrer uns zum nächsten Ziel bringt. Erst aus der Satellitenperspektive lassen sich Muster erkennen, die uns sonst verborgen bleiben. Die Chinesen scheinen das zu wissen. Hier einige Beispiele

Connaught Place, ein Stadtteil mit Geschäften und Büros in konzentrischen Kreisen, war im „neuen“ Delhi das kommerzielle Herz. Heute kreuzen sich unter dem Platz an der Station Rajiv Chowk wichtige U-Bahn-Linien.

Das „alte“ Delhi als Residenz der Mogulkaiser ist eine orientalische Stadt mit verwinkelten Bazarstraßen. Es wirkt wie ein Stück Pizza: im Norden haben die Briten die Bahnlinie gelegt, im Osten begrenzt das Red Fort die Stadt zum Yamuna hin.

Weiter Yamuna abwärts liegt eine weitere Stadt aus der Zeit der Mogulkaiser: Agra. Am Südufer des Yamuna-Bogens steht das Taj Mahal.

Taj Mahal: Monument aus einer anderen Welt. Reiners.blog, 24.4.2021

Auch in Agra trennt ein gewaltiges Fort aus rotem Sandstein die Altstadt vom Yamuna-Ufer.

Forts prägen fast alle Städte in Rajasthan: hier die Festung Trikuta in Jaisalmer.

Thar – Besuch auf dem Wüstenplaneten. Reiners.blog, 7.6.2022

Und noch ein Fort, vielleicht das gewaltigste überhaupt: das Mehrangarh Fort hoch über der Altstadt von Jodhpur in Rajasthan.

Ein schwarzes Quadrat in einem Meer von Gassen und Häusern: der Goldene Tempel, das Heiligtum der Sikhs in Amritsar. Im Schlafsaal der Tempelanlage verbrachte ich 1977 meine erste Nacht in Indien nach der Einreise aus Pakistan.

Der Srirangam-Tempel auf einer Insel im Kaveri, nahe Tiruchirapalli, ist eine ganze Stadt mit sieben konzentrischen Rechtecken.

Srirangam – sieben Tore zu Vishnu. Reiners.blog, 11.2.2021

Pondicherry war einst Sitz der Verwaltung in Französisch-Indien. Das Oval der Kolonialstadt mit rechteckigem Straßenmuster ist noch heute gut zu erkennen.

Pondicherry: savoir-vivre in Indien. Reiners-blog, 15.1.2017

Das äußerste südwestliche Territorium der Indischen Union ist die Insel Minicoy. Sie gehört zu den Lakkadiven. Eine Abenteuerkreuzfahrt führte uns im Dezember 1983 samt unseres kleinen Nachwuchs durch diese Inselwelt.

Vergessene Inseln, neue Kontroversen. Reiners.blog, 22.6.2021

Die Fahrt auf die Lakkadiven begann im Hafen von Cochin (heute Kochi). Es ist der größte Frachthafen südlich von Mumbai, mit großer historischer Tradition.

Fort Cochin – wo Vasco da Gama starb. Reiners.blog, 28.2.2021

Es gäbe viele weitere Beispiele in Indien, die sich gut über Google Earth erkunden lassen. Aber so lange wir reisen können, ist nichts besser, als den Fuß vor Ort zu setzen.

2 Gedanken zu “Die Welt zu unseren Füßen

  1. Tolle Bilder, einiges habe ich schon live gesehen, von der Erde allerdings. Aber so aus der Luft kommt auch viel besser rüber, wie eng und dicht besiedelt das teilweise ist. Connaught Place und Circle habe ich schon mehrere Male besucht, das sieht ja jetzt da aus wie bei archäologischen Grabungen …

    Ich hätte da ein Bild von Verkehrskollaps erwartet, scheint aber nicht der Fall zu sein

    Gefällt 1 Person

  2. Wo du überall schon warst!
    Ich schau mir auf Reisen auch immer die Umgebung auf Satellitenmaps an. Ich finde, da bekommt man schnell einen guten Überblick. Aber du hast recht – vor Ort persönlich durch die Straßen zu gehen ist was ganz anderes. Vielleicht wollten die Chinesen auch mal ihre Karten von Amerika auf den neuesten Stand bringen.

    Gefällt 2 Personen

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.