Das Leben nach dem Tod

Im Cheng Hoon Teng Tempel in Melaka haben die Toten eigene kleine Schreine. Ihre Fotos schauen uns aus verglasten Erkern an. Der Tempel ist einer der ältesten in Südostasien, wie überhaupt Malacca die frühste Kolonie von Chinesen außerhalb des chinesischen Festlandes ist. Die Ming-Dynastie förderte nicht nur den Handel mit Malacca, sondern ermutigte auch die Ansiedlung dort.

Im alten China hatte die Ahnenverehrung einen großen Stellenwert. Die Verstorbenen sind in ein neues Leben eingetreten und daher ist es ehrenwert, mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Auf dem Weg in das neue Leben im Jenseits wird den Verstorbenen alles mitgegeben, was man braucht. Ein Geschäft gegenüber dem Tempel bietet dazu wie ein Gemischtwarenladen alles an, was in den Sarg passt – aus Papier!

Den Verstorbenen soll es im neuen Leben an nichts fehlen. Das Beruhigende: jenes neue Leben ist dem alten verblüffend ähnlich.

Während unseres derzeit abwechselnd durch Hitze (Mitte der Woche), Covid (im Herbst wieder) oder durch Kälte (wenn Putins Gas ausfällt) bedroht ist, kann man in Melaka vorsorgen. Idealerweise kaufte man noch zu Lebzeiten einen Vorrat an Papierwaren ein. Es kann alles ganz schnell gehen.

Der Covid-Dämon hält das Virus fern.

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