Als ich vor drei Jahren in Nordborneo war, lernte ich, dass sich hinter der üppigen Dschungellandschaft (oder was davon noch übrig ist) auch eine geschichtliche Tragödie versteckt: Kolonialismus, Besatzung und Krieg. Städte wie Kota Kinabalu (mein erstes Reiseziel) und Sandakan waren durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Das imperiale Japan beherrschte die Insel von 1942 bis 1945 mehr als drei Jahre lang und unterwarf einheimische Dayaks und Iban, Chinesen, Europäer und Australier nach Belieben.


Bei der Reiseplanung für Sommer 2022 gab es einige Risiken: das Flugticket war bereits gebucht, als Malaysia noch gar nicht für Touristen geöffnet war. Kalkuliertes Risiko. Jetzt (5.7.) also geht es los via Singapur und Kuala Lumpur nach Kota Kinabalu. Ich bleibe neun Tage in Sabah und werde versuchen, so viel Erinnerungsorte an die jüngere Geschichte aufzusuchen, wie es Zeit und Entfernungen erlauben.
Ich schreibe hier von Kuala Lumpur aus, die „Anreise“ gestern (6.7.) hat, entgegen aller medialen Unkenrufe, super geklappt. In 13 Stunden waren wir in Singapur, und nochmals eine knappe Stunde bis nach Kuala Lumpur.
Aber 24 Stunden mit Maske (door to door), das nervt. Heute Nachmittag soll es nach Kota Kinabalu weitergehen. Ich habe dazu eine neue Blogseite (reinersborneojournal.wordpress.com) eingerichtet und werde versuchen, ein Reisetagebuch zur schreiben (alle guten Absichten sind erst Mal immer nur solche). Also, stay tuned.


