Im meinem E-Mail-Eingang lag das Angebot einer Airline: „Besuchen Sie jetzt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ mit tollen Tarifen über den Atlantik. War ich (beruflich und mit Familie) jahrzehntelang gern und häufig in den USA und habe das Land von San Francisco bis Maine bereist, so drängt mich zur Zeit nichts dazu. Sorry, Lufthansa.

Die politische und gesellschaftliche Spaltung im Land der hochbewaffneten Bürger sprengt unsere Vorstellungen von Dissens. Die Hearings im US-Senat zum 6. Januar 2021, die ich mir zum Teil live angesehen habe, machen zudem deutlich, dass die westliche Supermacht um ein Haar um einen Staatsstreich herum kam.
Und dann die nackten Zahlen: Mehr als 100.000 Amerikaner starben 2021 an Drogen und Opioiden (in Deutschland 1.826). 45.000 Amerikaner kamen durch Schusswaffen ums Leben, davon 20.000 durch Mord (in Deutschland weniger als 1.000). An Covid starben über eine Million Menschen (in Deutschland 140.000).
Man kann sich die Relation zur Einwohnerzahl leicht selbst ausrechnen: Die USA haben viermal so viele Einwohner wie Deutschland. An Drogen sterben dort in Relation 12-mal so viele Menschen wie bei uns, ermordet durch Schusswaffen werden mehr als 5-mal so viele und an Covid starben fast doppelt so viele im Vergleich zur Einwohnerzahl. Im reichsten Land der Erde!
So viel „Freiheit zu sterben“ gibt es außer in Kriegsregionen nirgendwo auf dem Globus. Und jetzt hat der Oberste Gerichtshof das Abtreibungsrecht auf Bundesebene aufgehoben, viele Bundesstaaten werden folgen. Zugleich ist das Recht auf Tragen einer Waffe außer Haus vom selben Gericht bestätigt worden.
Wie weit hat sich das Land von seinen eigenen Idealen entfernt? Einige Zeilen aus dem Lied „America, the beautiful“ sprechen für sich.
America! America!
God shed His grace on thee,
And crown thy good with brotherhood
From sea to shining sea!
O beautiful for pilgrim feet
Whose stern impassioned stress
A thoroughfare for freedom beat
Across the wilderness.
Quelle: https://www.lyricsondemand.com/miscellaneouslyrics/patrioticsongslyrics/americathebeautifullyrics.html
Im Westen geht bekanntlich nicht nur die Sonne unter, am Westrand des Arlantiks versinken auch die westlichen Werte. Mir scheint, das Streben nach Glück ist besser in der Europäischen Union aufgehoben. Liebe Pilgerväter, kommt zurück!
Das verstehe ich dort auch nicht. Ist das letztendlich die Konsequenz von zu viel Freiheit??
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Womöglich, aber auch zu viel Verblendung. Politisch leben die Amis im 18. Jahrhundert. Damals war das gegenüber Europa revolutionär. Heute leben sie im falschen Jahrhundert.
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Inselrandlage 😉
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