Ferienbeginn, volle Flugzeuge, volle Flughäfen – wer kann es verdenken. Während der Pandemie war der Flugverkehr weltweit zum Erliegen gekommen, fast. Denn die Airlines mussten oft mit leeren Maschinen hin und her fliegen, um Rechte auf Landeplätze zu behalten. Die verfallen, wenn sie nicht in bestimmten Abständen genutzt werden. Umweltverbände kritisierten diese Praxis scharf.
Ich kam in den zugegeben zweifelhaften Genuss eines solchen Leerfluges am Ende jener drei Monate langen Backpack Tour durch Südost- und Südasien im Spätsommer 1979, über die ich in diesem Blog schon oft berichtet habe. Der Grund war ein trauriger: Ein Feuer hatte das internationale Terminal am Flughafen Bombay (heute Mumbai) unbenutzbar gemacht. Zum Glück hatte es keine Opfer gegeben. So weit wie möglich wurden alle Flüge umgeleitet. Nur meiner nicht: Air India informierte mich, dass ich mich spätabends im Behelfsterminal einfinde solle. Mein Freund war schon mit der Kranich-Airline Stunden vorher nach Deutschland abgeflogen.
Sonnenaufgang über dem Mittelmeer Flug über die Alpen Alpengipfel: im Mittelgrund das Matterhorn
Ich war erstaunt zu sehen, dass ich als einziger Passagier in der Economy Class saß, und das in einer Boeing 747. In der Nacht war das angenehm, ich konnte einige Stunden schlafen. Die Air India-Maschine flog zunächst nach Rom, um eine Crew abzuholen, dann ging es über die Alpen nach Paris weiter. Dort wechselte die Crew und einige Dutzend Reisende stiegen zu, bevor die Maschine nach Frankfurt weiterflog.

Von Bombay bis Paris hatte ich eine bildhübsche Stewardess für mich allein. Sie brachte alles, was ich wünschte. Wir haben uns stundenlang über ihr Heimatland, vor allem aber über ihren Heimatstaat unterhalten: Sie stammte aus Meghalaya und gehörte einem dortigen Stamm an, den Garos. Und monatelang haben wir uns Briefe geschrieben (wann trifft man schon mal ein Mädchen aus Meghalaya?).
In Frankfurt erwartete mich meine Familie und meine Freundin. Sie ist jetzt fast 43 Jahre meine Frau.

Nachtrag: Der Air India-Jumbo Kanishka wurde bei einer Katastrophe zerstört: Auf dem Flug von Toronto nach London und Delhi holte eine Bombe das Flugzeug im Juli 1985 vor der irischen Küste vom Himmel. 329 Menschen kamen dabei ums Leben, die Mehrzahl kanadische Staatsbürger. Der Anschlag ging zu Lasten einer Terrorgruppe aus dem Punjab.
Tolle Bilder, die verzierten Fenster der Air India und die Riesentriebwerke
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