
Die Gruppe der Bird Watchers in meinem Hotel im Kaziranga-Nationalpark in Assam war schon früh aufgebrochen, der Frühstücksraum mit seinen dunklen Holzmöbeln fast leer – ebenso das Buffet.
Das Hotel, ein Bau aus kolonialer Zeit, lag in einem Waldstück mit allerlei verschiedenen Bäumen. Eine Oase der Ruhe, mir war gar nicht nach frühem Aufbruch.

Ich hatte gerade eine Tasse Kaffee eingegossen, da kam ein Angestellter aufgeregt von der Terrasse herein gelaufen. „You want to see the birds? Come quick!“ Ich hastete hinter her. Er zeigte auf einen Baum etwa 20 Meter entfernt: Dort machte sich ein Paar Nashornvögel genüsslich über die rotbraunen Früchte her, die an langen Ästen am Stamm herab hingen.

Ich rannte auf mein Zimmer und holte meine Kamera samt Tele. Die Vögel waren zum Glück immer noch da und ich konnte einige Aufnahmen machen. Und es war Glück, denn die Nashornvögel sind inzwischen äußerst selten.
Nachmittags kam die Gruppe der ausländischen Bird Watchers zurück. Ich fragte, ob sie Hornbills gesehen hätten. Sie verneinten. Die Geschichte des Vormittags wollte ich dann doch nicht erzählen.
Meine Güte, was sich die Natur da wohl bei gedacht hat
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