Eine Tasse (in) Mokka

Willkommensgruß in einem Hotel in Muskat: Kaffee und Datteln

Cauwa ist „eine Art von Bohnen, die alleine dem umb Mocka liegenden Gebürg zu wachsen pflegen und von den Mahumetanern sowohl in Türckey als auch durch ganz Indien zu Erhaltung der Gesundheit täglich überflüssig gebraucht werden. Undzwar wann selbige im Feuer ganz kohlschwarz gebrannt und dann gestoßen und gekochet trinken sie das Wasser davon ganz sud und brenn heiß vorgehend, daß es den ganzen Leib erhitze. … und bedienen sich solches Trancks anstatt des Weins, wie dann dergleichen Cauwa-Häuser hin und her sehr viel gefunden werden.“

Quelle: Johann Sigmund Wurffbains Vierzehn Jährige Ost-Indianische Krieg- und Ober Kaufmann Dienste“ Nürnberg 1686

Die Beschreibung von der Zubereitung und Bedeutung des Kaffees stammt aus Wurffbains Tagebuch von einer Dienstreise nach Mokka im März 1640. Der junge kaufmännische Angestellte aus Nürnberg im Dienst der niederländischen Ostindien-Gesellschaft liefert so die erste deutschsprachige Beschreibung von Kaffeegenuss.

Die Bilder hier stammen aus dem Oman, aber meine Gedanken während meiner morgendlichen Tasse Kaffee im Garten schweiften nach Mokka (Mocha) im Jemen, die Hafenstadt an der Küste des Roten Meeres.

Dort, wo einst Wurffbain Handel trieb, herrscht seit Jahren Krieg und Hunger. Ein Menetekel?

Ersatzdienst in Fernost. Reiners.blog, 7. Februar 2022