Männer machen Wäsche

Am Rand eines Teiches mit wunderschönen Seerosen klatschen nasse Textilien auf Beton. Im Hintergrund hängen blütenweiße Laken in Reih und Glied auf der Leine – ein Bild von Ordnung und Effizienz. Ein Dutzend Männer finde ich bei der Arbeit. Weiße Betttücher sind hier, am Rand von Port Blair auf den Andamanen mitten im Indischen Ozean, reine Männersache.

Wäscher sind eine sehr traditionelle und große Berufsgruppe in Indien. Sie wird dhobi genannt und bildet eine eigene Untergruppe innerhalb der sogenannten scheduled castes. Dhobis holen beim Auftraggegebr die Wäsche ab, sei es im Hotelzimmer („What time does the dhobi come?“), in der Wohnung oder für große Hotelketten.

Da die Wäsche an offenen Gewässern wie Flüssen oder Teichen stattfindet, nennt man die Waschstellen Dhobi Ghat (ghat = Ufertreppe). Man findet Dhobi Ghats überlall in Indien, erkennbar an der zum Bleichen oder Trocknen ausgelegten oder aufgehängten Wäsche.