Ich stellte mir vor, was ist wenn die Sirenen heulen – in jenem Warnton. Etwa an einem solch schönen Tag, an dem die Vögel in meinem kleinen Garten auf Partnersuche gehen, die Hummeln summen und aus den Weinranken zarte Blättchen sprießen. An einem Tag, an dem die Natur den Frühling feiert.

Die Sonne vertreibt solch dunklen Gedanken. Ich schaue in den blauen Himmel und sehe die Kondensstreifen der Flieger über mir. Da drin sind bestimmt Menschen, die ihrem Reiseziel entgegen fiebern und den letzten Drink vor der Landung genießen (oder den ersten nach dem Start).
So lasst uns denn die Terrassenmöbel herausstellen und mit Eduard von Möricke sinnieren:
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab‘ ich vernommen!
Da denke ich auch öfter dran. Hier wird alles „neu“, es duftet, das Leben kehrt zurück, in den Städten der Ukraine wird alles grau, alles kaputt, das Leben stirbt. Dabei haben die dort auch Frühling, aber davon es nichts mehr zu sehen
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