
Wir sind durch Not und Freude
Gegangen Hand in Hand:
Vom Wandern ruhen wir beide
Nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
Es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
Nachträumend in den Duft.
Tritt her und laß sie schwirren,
Bald ist es Schlafenszeit,
Daß wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.
O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot,
Wie sind wir wandermüde –
Is dies etwa der Tod?
Das Gedicht „Im Abendrot“ von Josef von Eichendorff trifft die Stimmung unter jenem glühenden Himmel. Meine Tochter schickte mir das Foto, aufgenommen nahe Kiel. Ich glaube, die Romantiker werden wieder gelesen und geschätzt.
Dabei fiel mir auch ein wunderschönes Lied ein, das Hoffmann von Fallersleben 1837 geschrieben hat. Es passt zu diesem österlichen Wochenende.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=twnTUp63kSw
Abend wird es wieder: über Wald und Feld säuselt Frieden nieder, und es ruht die Welt.


Nur der Bach ergießet
sich am Felsen dort,
und er braust und fließet
immer, immer fort.

Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
keine Glocke klinget
ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben
bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
wahre Abendruh.

Foto oben: Maike Jacobj