Eine Insel als Gesamtkunstwerk

Dass Kunst und Natur keine Gegensätz sein müssen, zeigt Lanzarote an vielen Stellen. Die Natur hat die Insel gleichsam als Kunstwerk geschaffen: schwarzes Gestein, rostrote Kegel und Höhlen und Klippen an der Küste.

Der Mensch wiederrum gewinnt dieser Landschaft ein wenig Grün ab, sei es als Gartenkunst oder für spärliche Landwirtschaft, insbesondere den Weinbau.

Aber dieses Potential der Insel für die Kunst zu nutzen, das ist eng mit dem Namen César Manrique verbunden. Er prangt schon am Flughafen der Hauptstadt Arrecife, der nach dem berühmten Sohn Lanzarotes benannt ist.

Manrique hat architektonische Juwele an markante Stellen der Insel gesetzt, nicht zuletzt in seinem Heimatort Tahiche. Dort steht mitten in einem Lavafeld sein einstiges Wohnhaus. Gärten und Gänge im Lavagestein sind so gestaltet, dass sie sich in die Landschaft einfügen. Heute ist das Anwesen Sitz der César Manrique-Stiftung.

Manrique hat seiner Heimat ein Gesamtkonzept zur Gestaltung hinterlassen: keine großen Touristenburgen und Erhalt der traditionellen Siedlungsstruktur. Überall auf Lanzarote sind die Dörfer und Städtchen wie weiße Farbkleckse in die schwarz-rostrote Landschaft eingefügt.

Es bedarf eines Freigeistes mit internationalem Renomee, dessen Liebe zur Heimat und eine kooperierende Gesellschaft, um dieses Kunstwerk Lanzarote zu schaffen – vor allem aber: es zu erhalten.