„Germans heading to the polls“ titelt CNN, und auf den Titelseiten der internationalen Medien, von Singapur bis New York und von Doha bis Madrid machen unsere Wahlen Schlagzeilen.








Zusammen mit meiner Frau reihe ich mich ein vorm Wahllokal in unserer Nachbarschaft, genauer im Betriebshof unserer Stadtwerke. Passt irgendwie.
Ich bekomme drei Zettel in die Hand gedrückt: grau für Bundestag und grün bzw. gelb für die Stichwahl unserer Kommune (Landrat und Bürgermeister). Mit einem desinfizierten Kugelschreiber und natürlich Maske geht es in die Wahlkabine. Ich werfe meine Stimmzettel in die als Wahlurnen umgerüsteten Kunststoffmülleimer.
Hinter diesem, man würde in Englisch sagen, „underwhelming act“ steht die ganze Geschichte unserer politischen Ordnung und die, für die in den meisten Teilen der Welt Menschen ins Gefägnis wandern: freie und geheime Wahlen, universelles Wahlrecht und friedlicher Regierungswechsel (oder auch nicht, je nach Ergebnis).
Mit uns kommen viele junge Paar mit ihren kleinen Kindern. Ein Vater lässt seinen sechsjährigen Sohn die Stimmzettel einwerfen. Der ist ganz stolz, dass er etwas tun kann, was nur Erwachsene dürfen.
Draußen scheint die Herbstsonne, die Fahnen Niedersachsens, Deutschlands und der EU wehen im milden Lüftchen. Es ist Wahltag und hoffentlich gehen alle hin.