Afghanistan: Full Circle

Nach 20 Jahren steht Afghanistan wieder dort, wo es 2001 unter den Taliban schon mal war. Als Menetekel der Dinge, die da kommen sollten, galt im Mai 2001 die Sprengung der riesigen Buddha-Statuen von Bamyan. 1500 Jahre waren sie unbehelligt geblieben, als ein Zeugnis des Buddhismus auf seinem Weg von Süd- nach Ostasien.

An den Felswänden in jenem Tal in Zentralafghanistan zeigte sich der Beginn einer Barbarei, welche die Welt Monate später aufrütteln sollte (womöglich wollte das damalige Regime in Kabul auf die desolate Wirtschafts- und Ernährungslage „hinweisen“ und die Welt zum Handeln zwingen).

Auf einer Überlandreise mit Bus und Bahn von Aachen bis nach Calcutta war ich im September 1977 auch in Afghanistan. Die Fotos hier sind aus einem Super 8-Film extrahiert und daher in der Qualität nicht optimal (das Beitragsbild stammt vom Flughafen Ankara vor einigen Jahren).

Kabul war damals eine verschlafene Stadt und Zwischenstopp für viele Backpackers auf dem Weg an den Ganges. Diese Rolle hatte das Land schon bei den Eroberungen Alexanders des Großen gespielt. Ich erinnere mich an die Straßenszenen in der Altstadt, wo auch unser Hotel war.

44 Jahre später kann man dem Land nur wünschen, mit sich ins Reine zu kommen. Die ausländischen Interventionen jedenfalls haben dazu nicht beigetragen. Im Gegenteil, der Westen (die USA und ihre Verbündete) steht heute politisch und militärisch vor einem Scherbenhaufen.

Der Weg nach Kabul und einer Stabilität im Land aber ist auch für die Taliban noch weit.