Die eine ist Göttin, die zwei anderen sind Inseln. Aber auch die sind göttlich. Nehmen wir Hydra (oder Idra): Vor uns liegt sie braun gefleckt, wie der Rücken der vielköpfigen Wasserschlange. Aber als unser kleines Pendelboot vom Festland den Hafen erreicht, verwandelt sich Hydra in ein Bilderbuch, irgendwo zwischen Capri und Mykonos.



Was für ein Anblick im Hafen: Pferde und Esel, für Touristen und den Gütertransport in der Stadt. Kein Auto auf der ganzen Insel zu finden. Die stattlichen Häuser ziehen sich wie in einem Amphitheater den Hang hoch. Handwerker tragen ihre Ausrüstung im Rucksack bergan.



Exquisite Läden, gemütliche Cafes und Restaurants überall, ein Traum, den wir ungern mit dem Boot drei Stunden später wieder verlassen.









Und dann Methana: eigentlich nur halb eine Insel. Ein Felsendamm verbindet sie mit dem Festland. Methana (die Stadt auf der Halbinsel) stinkt, aber das ist gesund. Schwefelhaltiges warmes Wasser ermöglicht es zu kuren.
Hier verbirgt sich das Geheimnis der (Halb-)Insel: sie ist Heimat eines Vulkans. Der letzte Ausbruch im 3 Jhd. vor Chr. setzte die Schwefelquellen frei. Wir fahren in den kleinen Hafen Vathi, Schilder führen auf die Bergstraße in Richtung Lavafluss.

Eine abenteuerliche Fahrt bis in 800 Meter Höhe liegt vor uns, zum Glück kommt keiner in der Gegenrichtung. Die Wanderung zum Kratergipfel ist in der Hitze zu beschwerlich, aber der Blick von der Straße ist eindrucksvoll: scharfkantiges rostrotes Gestein hängt drohend über einem kleinen Dorf. Die winzige Kirche mag Trost spenden, Schutz wohl eher nicht.

Auf der Rückfahrt zum Festland treffen wir auf eine Kirche in tiefstem Blau und Weiß. Wie ein expressionistisches Gemälde, und gemalt wird tatsächlich: Maler pinseln die Kuppeln in frischem Blau.



So danken wir den beiden, Hydra und Methana für bleibende Eindrücke, bevor wir uns morgen zu Athena aufmachen. Sie verlangt uns einen letzten Test ab: den Antigen-Test, mit dem wir das Risikogebiet Griechenland verlassen. Ja, oh Athena, so bist Du zum Risiko für uns aus Germanien geworden. Wir verzeihen Dir. Auf den Flügeln des Kranichs werden wir sicher unsere Heimat erreichen.
ευχαριστώ
