Die indische Variante

Wieder ein Schreckenswort aus der Pandemie: die indische Variante. Vor einigen Tagen soll die Regierung in Delhi soziale Netzwerke angewießen haben, das Wort „Indian variant“ zu blockieren. Die B.1.617-Mutation, die in Indien zuerst nachgewießen wurde, hatte es aber als „indische Variante“ schon in die weltweiten Medien gebracht. Auch unser Landkreis meldete am Wochenende, sie sei angekommen.

Blumendeko in Südindien, eine Variante, die man sich auch bei uns wünscht

Übrigens, die sozialen Netzwerke in Indien weigerten sich, den Anweisungen der Regierung zu folgen. Der Begriff „indische Variante“ tauche so oft in den Posts auf, dass man Millionen davon löschen müsse – was einer Totalzensur gleichkäme. Die Regierung ließ nichts mehr von sich hören…. (Einen lesenswerten Kommentar zum unterschwelligen Rassismus bei den Varianten des Coronavirus fand ich auf der Startseite von t-online).

Umso interessanter finde ich die alltäglichen indischen Varianten, einige habe ich in meinem Fotoarchiv gefunden.

Der Astrologe hat immerhin zwei Mobil-Nummern, kann aber Dein Schicksal („Fortune and Problems“) auf handgeschriebenen Palmblättern vorhersagen.

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Marien-App, inkl. Gebetsanfragen (und online-Beichten?)

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