Wir ahnten an jenem Sonntagvormittag im Mai nicht, dass er der Festtag des Sanja-Matsuri war. Scheinbar strömte halb Tokio zum Senso-ji, dem markanten Tempel in Asakusa, und weiter zum benachbarten shintoistischen Asakusa-Schrein. Die volle U-Bahn vom Hauptbahnhof war schon ein Indiz.
Wir ließen uns einfach treiben, weil wir schnell lernten: auch im dichten Gedränge bleiben Japaner höflich und freundlich.
Asakusa-Schrein
Wer aber in die Seitenstraßen ausweicht, findet ruhige Ecken. Sie sagen viel über Japans Kultur aus, mitten in der 20-Millionen-Stadt.
Man kann sich einen Kimono mieten und verlegen hinter vorgehaltener Hand lächeln, man kann eine Rikshaw mieten und sich durch die Gassen ziehen lassen, man kann sich mit einer Schöpfkelle nach einem exakt beschriebenen Ritus reinigen oder man kann sich an traditionellen japanischen Köstlichkeiten erfreuen.
Alles zusammen wäre das beste, aber dafür sollte man sich nicht einen Festtag aussuchen, in dem viele Tokioter Tempel und Schrein für Glück und Wohlergehen besuchen.
Meine anderen Beiträge zur Japan-Reise im Mai 2019:
Takao san: wo Tokio durchatmet