Von Dubai nach Muscat – und zurück

Wir trafen uns um Mitternacht in Dubai: Unsere Flieger landeten im Abstand einer Viertelstunde, mein Sohn kam aus Chennai in Südindien und ich über Amsterdam. Gemeinsam wollten wir eine Woche von den Emiraten aus durch den Oman fahren, auch off road.

Nach der kurzen Nacht machten wir uns auf zum Schalter der Autovermietung. Es gab nur eine Firma, die von Dubai aus ein Fahrzeug zur Mitnahme nach Oman vermietete. Viel extra Papierkram war zu erledigen, zudem musste eine Versicherung für den Oman abgeschlossen werden (das Dokument hatte einen orientalischen Touch).

Erst am späten Vormittag konnten wir uns über das Gewirr von Autobahnen Richtung Osten aufmachen. Nur über den Grenzübergang Hatta ist es Ausländern erlaubt, in den Oman ein- bzw. spater wieder auszureisen. Es war nicht leicht, diese komplizierten Route durch die Berge zu finden.

Gegen 17 Uhr erreichten wir die Grenzstation, Ausreise Dubai und Einreise Oman waren schnell erledigt. Schon ging es hinunter an die Battinah-Küste von Oman und dann schon in der Dunkelheit auf der Schnellstraße Richtung Muscat. Am späten Abend kamen wir im Hotel in der Innenstadt von Muscat an.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Am nächsten Morgen hatten wir uns den Besuch von Matrah vorgenommen, der alte Hafen von Muscat. Umringt von spitzen Bergzügen und vielen Forts bot Matrah einst ideale Bedingungen für einen Hafen. Die Corniche (=Promenade) und der Soukh bieten alles, was man sich vom Orient erwartet: Gold, Gewürze, kostbare Gewänder.

Am Mittag fuhren wir zurück nach Muscat und Richtung Süden durch das Küstengebirge nach Nizwa. Hier in der alten Handelsstadt gibt es mehrere Forts, Oasen und vor allem einen Viehmarkt. Es war schon dämmrig und der letzte Händler reiste gerade mit seinen Kühen ab. Wer nicht durch den Soukh am Fort spazieren will, kann Schlittschuhlaufen in der Nizwa Grand Mall am Stadtrand.

Flagge von Oman

Auch der überdachte Bazar hatte schon „Ladenschlussstimmung“, aber wir konnten Halwa probieren und mein Sohn erstand noch Safran aus Pakistan.

Ein Hotel fanden wir etwas weiter nördlich in Bahla. Zu Abend aßen wir in einem jemenitischen Restaurant unweit des Hotels: Fleischspieße, Salat und süße Limonade.

Das Fort von Bahla ist eines der prächtigsten im Oman. Es ist aufwendig restauriert und man erkennt die Bedeutung, die es an der Karawanenroute am Südrand des Hadschar-Gebirges hatte.

Es ist aus Lehm gebaut und ein regenreicheres Klima hätte ihm längst den Garaus gemacht. So aber konnten wir durch Kammern, Treppenfluchten und Hallen spazieren.

Zur Mittagszeit versorgten wir uns noch mit Trinkwasser und Snacks und machten uns auf den Weg zum Kamm des Hadschar-Gebirges bei Shorfet Alamin. Bis hierhin ist die Straße gut ausgebaut, dann aber beginnt das off-road-Abenteuer für den, der durchs Gebirge Richtung Küste will. Wir wollten: Es hieß das Differential des Pajero einschalten – und anschnallen. Auf kurvenreichen Schotter- und Erdstraßen ging es runter und wieder hoch, mit beängstigenden Blicken in den Abgrund – buchstäblich.

Andere Abenteurer kamen uns entgegen und wir tauschten durchs Autofenster Erfahrungen aus, wie man am besten wohin kommt. Zum Anhalten und Fotografieren war keine Zeit, erst als wir nach zwei drei Stunden wieder „festen Boden“ erreichten, konnte ich ein paar Fotos von unserem staubbedeckten SUV machen (wir haben ihn später in Sohar waschen lassen).

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Abends spät kamen wir in Sohar an, wo uns ein Hotel mit Bar (und Bier!) erwartete – und sogar einem Pool. In der Lobby waren Bilder an der Wand, die daran erinnerten, dass Sohar die Heimat des legendären Sindbad ist. Ansonsten war die Stadt wenig interessant: das Fort wegen Renovierung geschlossen und ein neuer Bazar menschenleer. Immerhin, in einem ägyptischen Cafe gab es Torte und einen leckeren Kaffee.

Am übernächsten Tag verließen wir Sohar und den Oman wieder Richtung Hatta und Dubai. Das Land am gleichnamigen Golf ist ein extrem schönes Reiseland, mit gastfreundlichen Menschen und atemberaubenden Landschaften.

Wir erreichten Dubai in der Dunkelheit und konnten noch in der Dubai Mall das abendliche Spektakel am Burj Khalifa erleben. Von da ist es sehr nahe zum Flughafen. Wir gaben unser Auto zurück und checkten für unsere Rückflüge ein: nach Indien und nach Europa. Aber der Orient im Oman hat uns noch lange gefangen gehalten.