Unser Leid

Unser Maiausflug führte schon zum zweiten Jahr in Folge vor verschlossene Gasthäuser. Wir wollten dennoch nicht mit Sorgen Zuhause bleiben.

Aber selbst im Landkreis Plön in Schleswig-Holstein, dem mit der bundesweit konstant niedrigen Inzidenz, waren noch die Gatter unten.  

Jedoch hindert uns nichts, wie die Wolken in die weite oder auch ganz nahe Welt zu wandern. Über dem Ufer des Dieksees, am Bootshaus in Malente, lag eine wunderbar ruhige Stimmung. Sogar unsere Enkeltochter bemerkte dies mit ihren 4 1/2 Jahren. Ein paar Graugänse standen verschlafen auf einem Bein, den Kopf in ihr Gefieder versteckt. Und ein Erpel versuchte vergeblich, über einen rutschigen Stein das Ufer zu erreichen. Auf dem See schwebte eine bunte Kuh – ein Kunstobjekt

Wären nicht die ominösen Zeichen auf dem Pflaster des Uferweges, nichts hätte sonst an ein leidvolles Wochenende mit Ausgangssperren und Demos gegen Einschränkungen unveräußerlicher Rechte erinnert.

So fügen wir uns in unser Leid und denken an die gute Zeit, als wir schrankenlos ein Eis verzehren oder am See einen Cappucino genießen konnten.