Hannukkah: Lichter als Erinnerung

Leuchter im Berend Lehmann Museum für Jüdische Geschichte in Halberstadt

Im Vorweihnachtstrubel wird meist übersehen, dass unsere jüdischen Glaubensbrüder ein Fest feiern, welches der Adventstradition ähnlich ist. Während wir an vier Sonntagen je eine Kerze anzünden, um dem Weihnachtsereignis entgegen zu sehen, zünden Juden über acht Tage hinweg jeweils ein Licht des Hannukkah-Leuchters an. Das Fest soll an die Wiedereröffnung des Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. erinnern. Nach der Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. blieb nur die Westmauer erhalten, heute der heiligste Ort des Judentums. So sehr also Jerusalem und der Tempel Identifikationspunkt des jüdischen Glaubens sind, so sehr gilt dies – wenngleich historisch später – auch für das Christentum und den Islam. In Jerusalem vereinigt sich der Anspruch aller drei abrahamitischen Religionen als heiligem Ort. Das macht eine politische Lösung zum Status der Stadt nicht eben leicht und jede unilaterale Entscheidung, wie jüngst in Washington geschehen, gießt Öl ins Feuer der ungeklärten Fragen zum Status und Staaten in Palästina.

Gleich ob Hannukkah, Advent, Diwali oder Id, alle Religionen haben solche Festtage im Kalender verankert. Sie definieren einen festen Rhythmus, verbinden die Gläubigen miteinander und schaffen Identität. Die jüdische Diaspora ist weltweit verteilt: Verfolgt, vertrieben oder der Vernichtung entflohen bilden Feste wie Hannukkah oder Pascha ein virtuelles Band zwischen den Communities auf allen Kontinenten. So wie Merry Christmas sollten wir auch Happy Hannukkah, Happy Diwali und Happy Id nicht aus dem Katalog unserer guten Wünsche für Familie, Nachbarn und Mitbürger vergessen.

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