Valentin von Rom, am 14. Februar des Jahres 269 durch Enthauptung hingerichtet, konnte nicht ahnen, was der Einzelhandel in seinem Namen alles anstellt. Dabei hatte der Heilige entgegen der Vorgabe des römischen Kaisers Paare heimlich getraut und mit Blumen aus seinem eigenen Garten beschenkt. Nun, dass muss man heute nicht mehr, zumal es im Winter schwierig wird. Unsere niederländischen Nachbarn und der Einzelhandel sorgen dafür, dass unsere Supermärkte mit Sonderständen zum Valentinstag bestückt sind: Blumen und Schokolade zuhauf, dazu – wie heute in meinem Supermarkt – rote Herzen mit Liebessprüchen.
Die Tulpen und Rosen zum 14. Februar werden in Frachtjumbos aus aller Welt eingeflogen, nicht gerade die ökologischste aller Lösungen zum Blumenschenken. Mein Tipp daher: Lasst Blumen zu Euch sprechen, aber fahrt selber zu ihnen hin: Mit einer Reise zum Keukenhof, nur ein paar Kilometer südwestlich vom Amsterdamer Flughafen gelegen, schlagt Ihr alle Blumenwünsche. Zur richtigen Jahreszeit (nach Ostern bis Anfang Mai) ist die Anlage eine Labsal für die Seele. Auch die farbig sortierten Tulpenfelder in der Umgebung des Parks blenden das Auge. Und der Beziehung tut ein Kurztrip ins Blumenparadies in jedem Fall gut.
Weitere Informationen:
Boykott von „Valentine’s“, DIE ZEIT, 14.2.2017