Mangroven sind die Wunderwälder der tropischen Küsten: Ihr Wurzelwerk wird von Luftwurzeln gestützt, die vom Baum in den Boden hineinwachsen. Sie mögen Gezeiten und brackiges Wasser. Sie sammeln und halten Schlick und bilden so einen Schutzwall gegen die Brandung. Glücklich jene Küsten am Indischen Ozean im Dezember 2004, die sich Mangrovenwälder bewahrt hatten: Sie mäßigten sogar die Gewalt des Tsunamis. Mangroven sind zudem einzigartige Lebensräume für Vögel und Kleintiere.
Und sie sind magische Orte. Im Pichavaram-Mangrovenschutzgebiet am Golf von Bengalen kann man ein Boot mieten und sich durch die Stelzwurzel-Wälder rudern lassen. Hier an einem Mündungsarm des Cauvery liegt der zweitgrößte Mangrovenwald Südasiens. Wir rudern zunächst über eine offene Wasserfläche, wo Fischer mit ihren Booten unterwegs sind. Der breite Kanal wird immer schmaler und irgendwann tauchen wir gleichsam in einen Tunnel ein. Mein Ruderer zieht uns an den Wurzeln vorwärts. Ab und an begleitet uns ein Eisvogel.
Weitere Informationen:
Mangroven-Ökosystem bei Wikipedia
Karte zum Pichavaram-Schutzgebiet: